ONLINE DOSSIER: GERO VON BOEHM »HELMUT NEWTON – THE BAD AND THE BEAUTIFUL«
»Jean-Marie Le Pen war natürlich sehr geschmeichelt, dass Helmut Newton ein Portrait von ihm machen wollte und posierte dann mit seinen Hunden unterm Arm. Helmut hat sein Objektiv weiter nach unten gebracht und von unten nach oben geschossen. Klick, das Foto war im Kasten. Nun kennen wir natürlich alle das Foto von Adolf Hitler mit seinen Schäferhunden. Und das hat Helmut Newton hier nachgestellt, ohne dass Jean-Marie Le Pen etwas bemerkt hätte. […] Das war für mich das Foto, dass wirklich zeigte, wie Helmut die Persönlichkeit eines Menschen auf ein Foto brachte.« Sylvia Gobbel
»Der Regisseur als Autor und die Schauspielerin als willenloses Model. Bei der Arbeit mit […] Helmut Newton wirst nicht du selbst fotografiert, sondern ein Konzept, dass er verfolgt. Du bist nur die Projektionsfläche. Du musst dich dafür hergeben oder eben ablehnen.« Isabella Rossellini
»Jeder erinnert sich an ein schlechtes Foto. Aber niemand erinnert sich an die Qualen, die man für ein gutes Foto durchleiden musste. Schmerz vergeht. Aber ein schlechtes Foto wird nie vergessen. Also muss man sich zusammen reissen und ein gutes Foto abliefern.« Helmut Newton
»Es geht um seine Vision. Wenn man eine kreative Vision hat, muss man sie nicht selbst leben. Es geht nicht um einen selbst. Eher im Gegenteil.« Charlotte Rampling
»Starke Frauen brauchen keine Haute Couture, keinen Schmuck und keine Verkleidung. Sie sind auch stark, wenn sie nackt sind.« Silvia Gobbel
»Ich wollte mein wahres Wesen nicht zeigen. […] Du machst es nach meinen Bedingungen und ich auch: du fotografierst mich, aber ich entscheide, wie ich mich zeige. […] Es war aufregend mir ein Image zu zulegen. Darüber hatte ich davor nie nachgedacht. […] Und plötzlich erkannte ich, wie wichtig ein Image ist.« Charlotte Rampling
»Die Leute, die ich fotografiere, interessieren mich überhaupt nicht. Das Privatleben der Mädchen, ihr Charakter interessiert mich nicht. Was mich interessiert ist, was draußen ist, was ich sehe, was meine Kamera sieht. Die Leute sagen immer zu mir, du fotografierst keine Seele. Und ich sage immer “Wie fotografiert man eine Seele?” Ich fotografiere einen Körper, ein Gesicht. Mich interessiert das Gesicht, der Busen, die Beine. Und das sieht man auf meinen Fotos. Und ich hoffe, etwas mehr. Aber die Seele … verstehe ich nicht.« Helmut Newton
»Das bin eindeutig nicht ich selbst auf den Bildern. Das sind seine und meine Vorstellung. Ich liebte es durch seine Linse jemand anderes zu sein und in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Er war immer auf der Suche nach verschiedenen Fassetten, die ich darstellen konnte. Das Foto mit dem Dirndl steht für das deutsche Mädchen. Genauso das sexy Mädchen. Und dann die Nacht: Die dunklen Aspekte der Modewelt. Für mich war es die Darstellung der Frau in verschiedenen Momenten.« Claudia Schiffer.
»Wenn ich in Situationen bin, die für mich sehr peinlich sind, unangenehm oder deprimierend, dann finde ich, dass die Kamera mir hilft. Die macht einen Schutz zwischen mir und dem was passiert. […] Ich sehe die Welt durch den Sucher der Kamera. Und irgendwie bin ich dadurch weiter entfernt von dem was geschieht.« Helmut Newton
Yva (Elsa Ernestine Neuländer-Simon)